In Vorbereitung auf unsere anstehende Weltreise ab Januar 2022 bin ich stets auf der Suche nach Inspirationsquellen. Einer der großen deutschen Abenteuer-Fotografen ist zweifellos Michael Martin. Mit über 40 Jahren Erfahrung als Reisefotograf und Geologe ist Michael Martin ein Fotograf, der schon viel gesehen hat und großartige Fotos unseres einzigartigen Planeten geschossen hat.
Michael Martin – Die Welt im Sucher
In seinem neuesten Buch „Die Welt im Sucher“ erfährt der Leser mehr über den Mensch Michael Martin. Ich würde es jetzt nicht direkt als Biografie bezeichnen, vielmehr ist es ein Erfahrungs- und Anekdoten Sammlung. Michael Martin schreibt hier also aus der Ich-Perspektive über seine Leben als Reisefotograf. Die Texte sind einfach aufgebaut, ich konnte es an drei entspannten Nachmittagen durchlesen und so ein wenig in die faszinierende Welt als Weltenbummler und Fotograf eintauchen.
Aufbau des Buches
„Die Welt im Sucher“ besteht aus 22 Kapiteln auf 232 Seiten. Die Kapitel sind mehr oder weniger chronologisch aufgebaut. Die Reise im Buch beginnt bei Martins frühen Erfahrungen und Kindheit. Alle folgenden Kapitel drehen sich dann aber deutlich mehr um seine Art zu Reisen, die Entstehung der Dia-Vorträge und deren Probleme, sowie Gestaltung, analoge Fotografie auf Reisen und Martins Einstieg in die digitale Fotografie. Alle Kapitel werden punktuell mit Bildern illustriert, spannend sind hier die Bilder, die alte Plakate Zeigen oder Michael Martin selbst.
Interessantes und Ausblick
Spannend am Buch und den Texten finde, ich ist Verdeutlichung der Beziehung zu seinem Vater. Dieser taucht am Anfang sowie in den technischen Kapiteln immer wieder auf. Martins Vater war selbst Fotograf und hat ihn deshalb stark geprägt. Ich empfand das beim Lesen als bedeutungsvoll, denn es lässt Martins Motivation erkennen. Überdies habe ich als Leser einen guten Eindruck davon bekommen, was für ein Typ-Mensch er ist. Das sieht man nicht nur auf den vielen Bildern, wo er selbst zu sehen ist. Freigeistig, naturverbunden, kommunikativ. In ihm steckt eine große Portion Neugier auf die Welt, das gefällt mir und genau dieses Gefühl ist dem Buch mitgegeben worden!
Interessante Aspekte und Kapitel des Buches sind zum einen, wie Michael Martin seine Dia-Vorträge stets weiterentwickelt und vergrößern konnte. Aber auch, mit welchen kleinen und großen Problemen er dabei zu kämpfen hatte. Zum anderen sind die Kapitel um die digitale Fotografie und deren Auswirkungen auf seine Arbeit spannend. Wenn es um gedruckte Fotografie geht, gehört Martin mit seinen vielen opulenten Bildbänden sicher zum Kreise derer, die es verdient haben, Bilder so eines großen Publikums zeigen zu können. Im Buch gibts auch hier fesselnde Einblicke über Drucktechniken und die Beziehungen zu den Verlegern.
Kritik
Es ist schwer, hier wirklich von Kritik zu schreiben, denn im Großen und Ganzen ist das Buch ein gelungener Mix aus Geschichten, Erfahrungen, Beziehungen und Fotografie. Es lässt sich unterhaltsam lesen und ist eine tolle Quelle der Inspiration und erzeugt Fernweh. Bemängeln würde ich lediglich die doch etwas klein geratenen Fotos im Buch. Vielleicht wäre ein anderes Format (das Buch ist im Taschenbuch-Format gedruckt) besser gewesen, um den Fotos neben den Texten mehr Raum zu geben. Auch die Qualität des Einbandes stimmt meiner Meinung nach nicht, das Buch sieht nach ein paar Tagen schon sehr abgenutzt aus.
Zusammenfassung
Wenn Michael Martin noch nicht kennst oder mehr über ihn erfahren möchtest, dann ist sein Buch „Die Welt im Sucher“ eine schöne Mischung aus Fotografie, Reisen, Technik und Geschichten aus aller Welt. Amüsant und kurzweilig ist es die ideale Unterhaltung für einen kalten Herbsttag wie heute.