Ricoh GR3 im Test: kompakter Foto Bolide
Ricoh GR3 Test der kompakten Premium Kamera mit dem Zeug zum Klassenbesten!
Immer wieder liest und hörst du sicherlich auch diesen Satz hier: „Die Beste Kamera ist die, die du bei dir hast“! Viele Jahre war das immer eine Wunschvorstellung, denn eine leistungsfähige Kamera, welche immer dabei ist, eine gute Bildqualität abliefert und dann noch problemlos in die Hosentasche passt? Das war in Zeiten der DSLR und schlechten Systemkameras eine utopische Vorstellung. Im September 2018 brachte Ricoh dann seine dritte Version der GR und damit änderte sich das alte Paradigma endgültig.
Ein kurzes Bodycheck: Die Ricoh hat mit Abstand das beste „Kampfgewicht“ in der kompakten Premium APSC-Riege – gerade einmal 257 Gramm samt Akku. Die inneren Werte überzeugen ebenfalls: Sehr guter Autofokus, 24 Megapixel APSC, detailreiches und tauchfähiges Display, integrierter 2-Stufen ND Filter, rattenscharfes 28mm Objektiv mit maximaler Öffnung von f2.8 und das beste zum Schluss: integrierter 3-Achsen Bildstabilisator. Ricoh verlangt stolze 899€ (UVP) und packt diese kleine Kamera damit zu den Premium-Kompakten. Wenn ihr mich fragt: Ja verdammt viel Geld, aber die GR3 kann auch richtig was!
Schlichtes Schwarz, auf Kompaktheit getrimmtes Design und seiner Zeit voraus. Die Ricoh GR3 ist das Leichtgewicht unter den Schwergewichten, mit 257 Gramm (inkl. Akku) Kampfgewicht geht die Kamera auf die Straße, um das abzuliefern was sie am besten kann: Auspacken, Fokussieren und pfeilschnell Abschließen! Ich fotografiere nun schon seit fast einem Jahr mit der Ricoh und erzähle bzw. zeige euch hier meine Erfahrungen
APSC Sensor PreisVorteile
Passt in die Hosentasche
UnauffälligNachteile
28mm Festbrennweite
Bedienung fummelig
Der Erstkontakt: Gekonntes Understatement
Was mir zudem auch sofort positiv aufgefallen ist, ist das Design: Im edlen und zurückhaltenden Schwarz, eloxiertes Aluminium und ein überraschend angenehmer Griff. Die Ricoh GR3 fällt damit fast nicht auf und ist von einer „kleinen Knipse“ ohne näheren Blick nicht zu unterscheiden. Es ist, als säße der große Michael Schuhmacher wieder in seinem Go-Kart!
Das verbaute 28mm 2.8 Objektiv fährt sich beim Ausschalten der Kamera ein, ein zusätzlicher Verschluss schützt die Linse zudem. Im ausgeschalteten Modus schließt die Kamera fast plan mit dem Griff ab. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, die Ricoh steckst du genau so locker in die Hosentasche wie dein Smartphone.
Die Bedienelemente sind geschickt auf die rechte Seite gelegt, ich kann die Kamera daher super mit einer Hand bedienen, dein Einschalter finde ich blind. Für Fotografen mit etwas größeren Händen und breiteren Fingern könnten die kleinen Buttons allerdings durchaus ein Problem werden, auch das Dreh Rad ist manchmal etwas zu flink. Insgesamt sehe ich hier gelungen guten Kompromiss aus Bedienung und Größe!
Unterwegs mit der Ricoh: Der Boxer aus der Hosentasche
Es ist wirklich beeindrucken, wie Ricoh soviel in so klein gepackt hat. Ich fotografiere wirklich sehr gern mit meiner Fuji X100V, aber der Größenvergleich zur Fuji ist dann doch nochmal deutlich auf den ersten Blick zu erkennen. Es ist das schlagende Argument, was für die Ricoh spricht! Trotz der Fuji greife ich immer dann lieber zur Ricoh, wenn ich entweder nicht auffallen möchte oder die Kamera ganz smart in meiner Hosentasche tragen will.
Die Art zu fotografieren unterschiedet sich dennoch von der Art einfach mit dem Handy Bilder zu machen. Die Ricoh liefert Features, die Smartphones nicht haben: Das geniale Zone Fokus, den ND-Filter, 28mm APSC Sensor, die volle Kontrolle von allen fotografischen Gestaltungsmitteln (Blende, Zeit, ISO).
Die Ricoh habe ich besonders gern bei meinen Läufen dabei, einfach in der Hand getragen fällt sie mir schon fast nicht mehr auf. Laufen und fotografieren ist für mich eine perfekte Mischung zwei Leidenschaften zu verbinden und die Ricoh liefert dabei noch eine großartige Qualität ab. Die Kamera ist wirklich sehr schnell einsatzbereit, gefühlt reden wir von ca. 1. Sekunde vom drücken des Einschalters bis zum ersten Fokussieren – und das mach ich meist schon während ich die Kamera hebe. Ich Wette, mit der Ricoh bist du schneller als mit jedem Handy!
Die Bildqualität: Die Überraschung aus der Black-Box
Dadurch das die Ricoh keinen Sucher hat, ist die Beurteilung des Bildergebnisses manchmal etwas schwierig, gerade in schlechten Lichtbedingungen. Nachdem ich dann aber die Bilder in Lightroom lade bin ich jedes Mal überrascht: Schärfe, Farbtreue und Kontraste sind beeindruckend! Spätestens hier zeigt sich, warum Smartphones eine echte Kompaktkamera so schnell nicht ersetzen werden.
In der Bildbearbeitung sind problemlos 3-5 Blenden Dynamik vorhanden, sodass hier großartige Bilder noch besser gemacht werden können.
Die Ricoh GR3 bietet zudem viele Farbprofile, das ist in etwa zu vergleichen mit Fuji (wobei ich hier Fuji nochmal deutlich weiter vorn sehe). Mein Lieblings Profil ist „Positive Film“ , die Farben sind hierbei eher entsättigt und geben einen schönen Look ab. Letztlich fotografiere ich aber auch im RAW Format, zumal Lightroom auch ein integriertes Korrekturprofil anbietet und sich so die relativ starke Vignette und die leichte Verzerrung mit einem Klick beseitigen lässt.
Alles in allem kann ich dem allgemeinen Fazit diverser Reviews nur zustimmen: Die Ricoh GR3 ist eine echte Street-Kamera, die fast keine Wünsche offen lässt! Noch mehr Bilder findest du in meinem Projekt 366
Fazit: Klein aber ganz schön groß!
Wenn du auf der Suche nach einer Kamera für unterwegs bist, dann kann ich dir die Ricoh vor allem dann empfehlen, wenn die Größe und das Gewicht dein wichtigstes Kriterium sind! Ricoh hat nämlich genau das geschafft: 257 Gramm vollbepackt mit professionellen Werkzeugen. Im Moment (April 2020) gibt es keine APSC Kamera in der Größe mit Bildstabilisator!
Für mich ergänzt die Ricoh meine Art mit der Fotografie zu leben ideal, wenn es sportlich zugeht nehme ich die Ricoh, für etwas mehr „look & feel“ greif ich zur die Fuji!
Hier noch ein paar weitere Bilder aus den letzten Monaten