Zum Update vom Juni 2022
Zum Bericht vom Januar 2022
Erfahrungen nach 6 Monaten mit dem Sony 70–200 2.8 GM II (Update)
Ich bin nun schon seit über 6 Monaten mit dem neuen GM II von Sony unterwegs und möchte dem Beitrag hiermit ein Update verpassen. Zudem folgen noch ein paar Bilder, damit du dir von der Qualität des Objektives ein noch besseres Bild machen kannst.
Wetterfestigkeit und Verarbeitungsqualität?
Auf meiner Reise in den letzten Monaten bin ich durch die verschiedensten Klima-Zonen und Wetterbedingungen gereist. Hohe Temperaturen über 35 °C in Panama oder ein starker Dauerregen bei kalten 5 °C in den peruanischen Bergen auf 4600 hm konnten dem Objektiv keineswegs schaden. Gerade der Aspekt Wettertauglichkeit war für mich wichtig. In Peru hatte ich das Objektiv etwa 2 Stunden am Körper hängen und es wurde dabei ordentlich nass – erfreulich ist, es ist kein Wasser nach innen eingedrungen.
Nach 6 Monaten konnte ich auch keinen Staub im Inneren feststellen. Auch der Zoomring- und Fokusring laufen absolut flüssig. Kein Staub oder Sand (trotz eines Sandsturmes im Monument Valley in den USA) ist zu finden. Bei der Verarbeitungsqualität kann ich bisher also nichts beanstanden. Prima Sony! 🙂
Wie praktikabel ist das Objektiv?
Eine Frage, die ich mir oft gestellt hatte, war, wie einfach und sinnvoll ist ein Einsatz eines solchen Objektives? Gerade auf Langzeitreisen ist die Größe und das Gewicht ein großer Nachteil. Und ja, hier liegt die Antwort wie so oft dazwischen. Das knappe Kilo des Objektives lässt es spielend einsetzen und auch auf längeren Wanderungen gut zu tragen. Doch die Hürde ist oft, es aus dem Rucksack zu holen, gerade weil die 70–200 für viele Landschaftsaufnahmen dann meist doch zu viel ist. Ein Tamron 28–200 2.8 ist z. B. eine wunderbare Alternative, was den Komfort betrifft. Vorwiegend mache ich das so: Wenn wir einen Track wandern, teile ich ihn ein und nutze dann für eine bestimmte Zeit das Sony 70–200. So gelingen mir facettenreiche Aufnahmen, eines Ortes. Manchmal ist es aber auch verflixt: Ich habe das Glas gerade eingepackt und dann kommt ein interessanter Vogel um die Ecke.
Es sollte dir also klar sein, dass ein solches Objektiv gerade für Reisen nicht immer flexibel genug ist.
Die Bildqualität nach den ersten 6 Monaten (lohnt es sich wirklich?)
Nach 6 Monaten ist diese Frage sicher etwas klarer zu beantworten, als wenige Tage nach dem Kauf.
Ich würde sagen, was die Schärfe, Kontraste, Aberrationen und Brillianz betrifft, liegt das Sony 70–200 GM II locker im Bereich Festbrennweiten Qualität. Die Schärfe (ohne Telekonverter) ist jedes Mal der Wahnsinn, ich bin immer wieder überrascht, wie schnell der Fokus greift (an der Sony A7IV). Technisch gesehen ist das wohl derzeit das Beste, was es im Bereich von 70-200 2.8 gibt.
Ich hatte mir offen gehalten, ob ich das Objektiv nach meiner Reise behalte, denn normalerweise setzte ich diesen Brennweitenbereich wenig ein, als dass sich ein Besitz, genauer gesagt Kauf lohnt. Die Qualität hat mich jedoch so überzeugt, dass ich es ganz sicher behalten werde.
Folgend ein paar mehr Bilder
Sony 70-200 2.8 GM II Test – was hat sich zum Vorgänger verändert?
Überraschender weise und zum Glück hat sich das gesamte Objektiv in allen Belangen zum positiven verändert. Etwas anderes hätte ich von einer „Version 2“ ja nicht erwartet – und Du sicher auch nicht.
Sony bleibt mit der Neuauflage dem klassischen Brennweitenbereich von 70 mm bis 200 mm treu und setzt nicht auf einen beschnittenen Bereich. Das verfolgt Tamron (mit dem direkten Konkurrenten, Tamron 70-180 2.8) in den letzten Jahren, die Vorteile sind offensichtlich: Leichter, kleiner und günstiger sollen diese Objektive sein. Im Vergleich zum neuen Sony gibts für mich aber eigentlich noch einen Vorteil – der Preis.
Im Folgenden gehe ich näher auf einige Aspekte ein, dieses Review werde ich stetig erweitern und um Bilder ergänzen.
Ein geschliffener Diamant – die Optik und Haptik des Sony 70–200 2.8 GM II
Gut, ein Diamant ist es sicher nicht, auch wenn der Preis das vermuten lässt. Die Metapher spiegelt aber dennoch hervorragend wider, auf welchem Qualitätslevel Sony mit dem neuen 70–200 GM mitspielt. Das Aussehen ist wie beim Vorgänger im edlen hellgrau gehalten. Die Wertigkeit wird durch das eloxierte Aluminium gesteigert und macht einen sehr langlebigen Eindruck. In der Hand fühlt sich das Glas auf jeden Fall richtig gut an.
Wenn du die erste Version kennst, dann ist die Größe fast identisch. In der Länge und im Durchmesser ergeben sich kaum Änderungen, wenn es vorher in deine Fototasche gepasst hat, dann passt es auch jetzt rein.
Auffällig sind ganz klar die vielen Schalter, es sieht ein wenig aus wie eine komplizierte Steuerungseinheit. Im Großen und Ganzen hat Sony hier aber ein paar coole Features verbaut. Als markantestes ist zu erwähnen, dass es nun einen physischen Blendenring gibt. Damit reiht sich das Sony 70–200 GM II in die gesamte GM Serie besser ein, denn der Blendenring ist jetzt bei allen GM Linsen verbaut. Es bleibt aber Geschmacksache, ich mag diese Art der Blenden-Steuerung (der Blendenring ist dennoch elektronisch).
Es gibt jetzt drei Modi für die Stabilisierung und einen Iris-Lock-Schalter. Diese Iris Sperre halte ich aber für wenig sinnvoll, auch weil sie nur in der 2.8 und A-Modus Stellung funktioniert.
Mit Leichtigkeit – Vorhang auf für den größten Vorteil dieses Objektivs (Vergleich zum Canon 70–200 2.8 RF)
Das Canon RF 70–200 2.8 LF mit der Möglichkeit des Außen-Zooms (der Tubus fährt aus und ein) war zur Veröffentlichung die Überraschung und sorgt heute noch für Diskussionen. Innen-Zoom oder Außen-Zoom, beides hat Vor- und Nachteile. Das Canon wiegt 1070g und ist wirklich Ultra-Kompakt für das, was es ist. Ich finde, Canon hat mit dem kompakten Maß des Objektivs ein super Travel-Tele-Objektiv entwickelt, allerdings bin ich etwas misstrauisch, was die Langlebigkeit betrifft. Gerade, weil ein solches Objektiv wohl oft im Outdoor-Einsatz und auf Reisen den widrigsten Bedingungen standhalten muss.
Das Sony wiegt 1045g und ist Innen-Fokussiert, es ist damit verdammt leicht. Zum Vergleich: Das Sony 135 1.8 GM wiegt 950 g. In der Hand und an der A7 IV wiegt das Set ca. 1.7 Kg – was sich auch auf längeren Einsätzen noch gut tragen lässt. Das 70–200 2.8 GM II von Sony ist vorrangig nicht zu Frontlastig bei 200 mm, die Glas-Gruppen sind leichter und/oder anders angeordnet. Ob nun 70 mm oder 200 mm, ich habe zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, das Gewicht stört. Beim Vorgänger war das noch ganz anders, das hatte ich nach 2 Wochen Testen zurückgegeben und nicht behalten. Das Gewicht stand mir einfach zu sehr im Weg.
Warum ich mir das 70–200 GM II gekauft habe
Ich bin auf Weltreise und habe mich sehr gefreut, als Sony die neue Version des 70–200 mm im letzten Quartal 2021 vorgestellt hat. Dank Fotokoch ist das Objektiv sogar vor meiner Abreise eingetroffen. Um auf möglichst viele Situationen während unserer Weltreise reagieren zu können, ist ein das 70–200 ideal für Landschaft und Porträt. Gerade in der Güte und Qualität und in Kombination mit der neuen Sony A7IV. Zudem das genannte Gewicht, was ein Transport und längeres halten in der Hand zu keinem Problem werden lässt.
Für die Weltreise verwende ich einen Shimoda X30 Rucksack, das Objektiv passt längs perfekt in den Rucksack und hindert mich zu keiner Zeit. Jedes Mal, wenn ich es auf die Kamera setze, steigt der Fun-Faktor um ein vielfaches!
Was steckt im Glas – die Bildqualität des Sony 70–200 GM II im Test
Sony hat es geschafft, das Glas so weit zu reduzieren und gleichzeitig eine höhere Vergütung zu gewährleisten, dass nicht nur die optische Qualität stark verbessert wurde, sondern auch Gewicht gesenkt und die AF-Geschwindigkeit erhöht wurde. Die technologischen Fortschritte aus den letzten Jahren Objektiv-Bau sind hier deutlich zu spüren.
Die Autofokus Geschwindigkeit der Linear-Motoren ist beeindruckend, ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, hier dauert etwas zu lange. Ganz im Gegenteil, ich habe eher das Gefühl, das Objektiv ist meistens unterfordert. Auf Costa Rica im Tortuguero Nationalpark konnte ich die 200 mm bei diversen weit entfernten und sich bewegenden Tieren erstmalig so richtig genießen, die Bildschärfe ist wirklich wahnsinnig gut.
Erfahrungen mit dem Sony 70–200 2.8 GM II und dem 2x Telekonverter (SEL20TC)
Was mich vorab besonders gereizt hat, ist die Kombination aus 70–200 mm und 105–400 mm Brennweite dabei zu haben. Der 2x Telekonverter hatte beim G1 des 70–200 noch für durchwachsene Ergebnisse gesorgt. Vor allem hat die Geschwindigkeit arg gelitten und viele berichteten, die Bilder seien zu unscharf.
Ich habe als Ergänzung genau diese Kombination im Weltreisegepäck und kann hier reinen Gewissens sagen: Wenn Du eben genau diese Flexibilität suchst, heißt ein 70–200 2.8 und ein 100–400 5.6 in der Tasche zu haben, dann federt der 2x Telekonverter nur geringfügig die Qualität. Bei meinen bisherigen Aufnahmen damit, ist die Schärfe auf so hohem Niveau, dass Du den Konverter getrost verwenden kannst. Zusammen kommst Du damit auf ein Gewicht von gerade mal 1300 g – Allein das Sony 100–400 4.5-5.6 wiegt schon knapp 1500 g. Die folgenden Bilder sind alle mit aufgestecktem Telekonverter fotografiert.
Der Preis ist heißt – ist das Sony 70–200 GM 2.8 II den hohen Preis wert?
Die Frage ist eigentlich schnell beantwortet: Bist Du Profi und verdienst Dein Geld mit Fotografie, dann ist das Sony 70–200 2.8 GMII das Geld wert! Es ist in allen Belangen besser und wohl das beste 70–200 auf dem Markt (Stand Januar 2022).
Ist die Fotografie bloß Hobby und Du suchst ein gutes 70–200, dann greif ruhig zur ersten Version oder schau Dir Tamrons Alternative an (das 70–180 2.8)
Mein Fazit und das empfehle ich Dir
Höchste optische Qualität PreisVorteile
Flexible Brennweite
Geringes GewichtNachteile
Größe (für manche)
Sony hat hier ein erstklassiges Update des in die Jahre gekommenen 70–200 abgeliefert. Der Preis ist es wert und die Abbildungsleistung ist hervorragend. Am meisten Spaß macht mir das Handling, weil es eben relativ leicht ist.