Tamron 28-200 Test – das flexible und kompakte 28–200 mm Ultra-Zoom
Objektive sind neben den Kameras der wohl wichtigste Teil an einer Fotoausrüstung und regelmäßig auch der technische Part, mit dem jeder Fotograf/in „zu kämpfen“ hat. Das richtige Objektiv für den richtigen Einsatz zu finden ist gar nicht so einfach und ich hatte in den vergangenen Jahren eine ganze Menge Objektive. Manche habe ich behalten, manche habe ich wieder verkauft.
Seit ich seit 2017 Nutzer von Sony Kameras bin und mich dem Sony E Mount verschrieben habe, habe ich einige Objektive testen können und meine Sammlung über die Jahre stets erweitert.
Ich fotografiere hauptsächlich mit Festbrennweiten beginnend bei 24 mm, 35 mm, 55 mm, 85 mm und am oberen Ende die 135 mm.
Alle diese Objektive sind zwar einwandfrei in ihrer Qualität und in ihrer Lichtstärke, haben aber oft einen großen Nachteil: Gewicht, genauer gesagt Flexibilität.
Das ist auch der Grund, warum ich glaube Festbrennweiten, als einzige Lösung zu benutzen, schränkt einfach zu sehr ein. Zoom Objektive sind heute auf einem so hohen Level, dass ich zu behaupten wage, für die allermeisten Einsätze wird, der Betrachter keinen großen Unterschied erkennen können.
Mein Exemplar habe ich im August 2020 für 849 € gekauft. Aktueller Marktpreis zum Stand November 2020 liegt bei circa 750 €.
Das Objektiv hat eine Brennweite von 28 bis 200 mm und deckt damit so gut wie jeden Brennweitenbereich, den ein Fotograf normalerweise begegnet, ab.
Gleich vorn weg: Den Preis schätze ich als äußerst fair ein und würde ihn im Preis-Leistungs-Verhältnis mit einer Note zwei versehen.
Vorteile
Brennweite
Preis
Größe
Lichtstärke bei 28 mm
Nachteile
Oberflächenmaterial
Lichtstärke
Flexibilität schlägt Individualität!
Das Tamron 28–200 2.8-5.6 Di III RXD zeichnet hauptsächlich eines aus: maximale Flexibilität! Gerade in diesem Jahr, in dem wir viel gewandert und mit dem E-Bike gefahren sind, habe ich nach einem Objektiv gesucht, was handlich ist und einen großen Brennweitenbereich abdeckt. Mit den Tamron 28–200 konnte ich in den vergangenen Wochen und Monaten eine ganze Menge Aufnahmen machen, ohne mich dabei vom Gewicht abschrecken zu lassen und letztlich die Kamera nicht mitzunehmen.
Denn das ist doch häufig das Problem: Was bringt die beste Kamera und das tollste Objektiv, wenn ich es am Ende nicht mitnehmen kann, weil ich einfach keine Lust habe, es mit mir rumzuschleppen? Hier geht Tamron meiner Meinung nach genau den richtigen Weg, denn spiegellose Systeme sollen den Benutzer kleine und leichte Kameras ermöglichen, was also noch gefehlt hat, sind die entsprechenden Objektive.
Mein erster Eindruck: 172 mm verpackt in 620 Gramm
Das Tamron bietet 172 mm Brennweitenbereich verteilt auf 28–200 mm und wiegt 620 g. Ich war schon etwas überrascht über die Größe und die Kompaktheit. Immerhin reden wir hier auch von einer Anfangsblende 2.8, welche bis ungefähr 33 mm zur Verfügung steht. Das Tamron ist von der Verarbeitungsqualität her dem Tamron 28–75 2.8 sehr ähnlich. Stellt man beide nebeneinander, sind beide etwa gleich groß. Das Tamron 28–75 2.8 ist minimal kleiner und minimal leichter.
Wer also das 28–75 2.8 besitzt, hat eine etwaige Vorstellung von dem wie groß das 28–200 Objektiv ist.
Unterwegs mit dem Tamron 28–200 2.8-5.6 Di III RXD
Um die Flexibilität noch einmal zu unterstreichen, habe ich hier eine großzügige Bildauswahl für euch. Damit der Test vom Tamron 28-200 besonders visuell ist. Mit dem Objektiv habe ich diverse Wanderungen bestritten, welche geprägt sind von Landschaftsfotografie. Aber auch Porträts sind überhaupt kein Problem. Ich habe das Objektiv sogar auf ein paar Hochzeiten einsetzen können. Bei gutem Licht ist das überhaupt kein Problem und eine willkommene Entlastung zu den Festbrennweiten.
Was mir auf den Touren mit dem Objektiv leider auch negativ aufgefallen ist die doch ziemlich klapprige Gegenlichtblende. Ich empfand das bereits beim Tamron 28–75 2.8 als störend. Wenn man die Gegenlichtblende aufschraubt, ist es eine ziemlich krickelige Sache. So hackt die Gegenlichtblende oft und es braucht mehrere Anläufe, bis sie sitzt. Ich weiß nicht, ob das an mir liegt, oder ob hier nicht sauber genug gearbeitet wurde. 🙂
Bei unseren Wanderungen habe ich das Objektiv immer an meinen Peak Design Rucksack. Die Kamera hängt dann am Capture Clip V3, welcher am Schultergurt angebracht ist. Zusammen mit meiner Sony A9 und dem Tamron 28–200 komme ich somit auf ein etwaiges Gewicht von 1,2 kg. Das ist wirklich angenehm zu tragen und schließlich ist es oft das einzige Objektiv, welches ich auf langen Touren mitnehme.
Eine Sache über die Verarbeitungsqualität
Um es gleich vorwegzunehmen: Ja, die Verarbeitungsqualität insgesamt ist wirklich hervorragend für den Preis. Tamron hat sogar das Objektiv am Bajonett mit einem Gummiring versehen. Ein Eindringen von Wasser wird somit verhindert. Es gibt einen Lock-Schalter, damit das Objektiv nicht während dem Tragen von allein heraus fahren kann. Der Zoom ist sehr weich und angenehm.
Die Oberfläche des Objektivs ist in einem matten schwarz versehen. Das Problem dabei ist allerdings, dass nach einiger Zeit dieses Mattschwarz in ein glänzendes Schwarz übergeht und die Verarbeitung damit insgesamt etwas „billig“ daher kommt. Hier sind die Unterschiede zu den teuren GM Linsen von Sony direkt zu erkennen und das ist an sich auch überhaupt kein Problem, denn hier liegen ja mehrere 100 € dazwischen. Für den ein oder anderen Designliebhaber mit Blick fürs Detail könnte das allerdings sehr störend sein.
Mein Fazit zum Tamron 28–200 2.8-5.6 Di III RXD
Nach nun etwa drei Monaten Nutzung bin ich vom Objektiv wirklich überzeugt. Tamron hat hier einen tollen Job gemacht! Dieses Objektiv ist ideal für alle, die die mit wenig Gepäck reisen und wandern möchten. Das Tamron 28–200 deckt so gut wie alle Objektiv-Brennweiten ab und eignen sich damit optimal für Reisen und Reportage.
Für jetzt unter 869 € könnt ihr es beim Foto-Dealer eures Vertrauens kaufen. Und ich bin mir sicher, ihr werdet die Entscheidung nicht bereuen.