Lichtnotizen – Ein stiller Raum für Bilder

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Lichtnotizen – Ein stiller Raum für Bilder

Soziale Netzwerke haben die Fotografie verändert – aber nicht unbedingt zum Guten. Algorithmen bestimmen, welche Bilder sichtbar sind, und oft zählt nur, was klickt. Doch was passiert, wenn wir uns davon lösen? Lichtnotizen ist mein Experiment: Ein eigener Raum für Bilder, fernab von Likes und Plattform-Druck. Fotografie als tägliche Gewohnheit – ohne Social-Media-Filter.

Fotografie und Social Media – ein unzertrennliches Paar? Auf den ersten Blick scheint es so. Plattformen wie Instagram, TikTok oder LinkedIn haben die Art, wie wir Bilder konsumieren und teilen, radikal verändert. Doch was passiert, wenn wir uns von diesem System lösen? Wenn Fotografie wieder zu dem wird, was sie einmal war: eine Form der Wahrnehmung, eine Art des Sehens – und nicht nur ein Mittel zur Reichweitensteigerung?

Mit den Lichtnotizen habe ich genau das vor: Ein Ort für Bilder – ohne Ablenkung, ohne Algorithmus, ohne den Druck, „performen“ zu müssen.

👉 Lichtnotizen

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Doch warum dieser Schritt? Und warum bin ich überzeugt, dass Social Media der Fotografie mehr nimmt als gibt?

Wie Social Media unser Sehen verändert


Soziale Netzwerke haben Fotografie demokratisiert – was großartig ist. Nie war es einfacher, Bilder zu teilen und ein Publikum zu finden. Doch mit dieser Entwicklung kam ein neues Problem: Der Wert eines Fotos wird nicht mehr an seiner Qualität oder seiner Aussagekraft gemessen, sondern an Zahlen. Likes, Shares, Engagement – sie bestimmen, was gesehen wird.

Das führt dazu, dass Fotografen – bewusst oder unbewusst – nach dem fotografieren, was funktioniert. Dramatische Kontraste, gesättigte Farben, schnelle Aufmerksamkeit. Eine Bildsprache, die nicht aus der inneren Motivation des Künstlers entsteht, sondern aus der Frage: Was klickt? Schlimmer noch, seit kurzer Zeit ist es nicht einmal mehr Fotografie, die unser Sehen bestimmt – es sind künstlich generierte Pixelhaufen aus dem Automaten!

Doch noch problematischer ist, dass wir als Betrachter ebenfalls beeinflusst werden. Wir konsumieren Bilder schneller als je zuvor, oft im Sekundentakt. Ein schnelles Scrollen, ein kurzer Blick, weiter zum nächsten Beitrag. Diese Art des Betrachtens verändert unsere Wahrnehmung. Wann hast du das letzte Mal ein Bild länger als zehn Sekunden wirklich angesehen?

Aber ist das noch Fotografie? Oder sind wir längst zu Content-Lieferanten für Plattformen geworden, deren Ziel nicht Kunst, sondern Verweildauer ist? Wir, du und ich, wir sind doch die Ware und unser Output die Währung.

Lichtnotizen: Ein eigener Raum für Bilder

Die Lichtnotizen sind mein Gegenentwurf:
Ein eigener Feed, losgelöst von Plattform-Logiken. Hier zählt das Bild – nicht der Algorithmus.

  • Keine Like-Zahlen, keine Kommentare.
  • Keine Plattform-Vorgaben, was gut ankommt.
  • Keine Unterbrechungen, keine Werbung.

Es geht darum, täglich zu fotografieren – nicht für andere, sondern für sich selbst. Denn Fotografie ist eine Übung. Wer regelmäßig die Kamera in die Hand nimmt, trainiert seinen Blick, schärft seine Wahrnehmung und entdeckt neue Facetten der Welt.

Nicht jedes Bild muss gefallen. Nicht jedes Bild muss „funktionieren“. Manchmal reicht es, dass es existiert. Das ist ja das schöne daran!

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Die Befreiung der Fotografie


Ist Social Media per se schlecht für Fotografen? Nein, natürlich nicht. Es gibt großartige Künstler, die diese Plattformen nutzen, um Inspiration zu verbreiten, Wissen zu teilen oder ihre Werke zu präsentieren.

Aber die Abhängigkeit von Algorithmen formt unsere Sehgewohnheiten – und darauf sollten wir zumindest aufmerksam sein.

Die Lichtnotizen sind mein Experiment: Kann Fotografie existieren, ohne an Social Media gekoppelt zu sein? Kann ein Bild auch ohne Bestätigung wertvoll sein?

Ich glaube: Ja.

Und ich lade dich ein, diesen Raum mit mir zu erkunden.

Fotografie als tägliche Gewohnheit

Die besten Fotografen sind nicht diejenigen mit der teuersten Kamera oder der größten Reichweite – sondern diejenigen, die sehen können. Sehen lernt man durch Tun.

  • Wer täglich fotografiert, entdeckt Muster.
  • Wer täglich fotografiert, lernt Licht zu verstehen.
  • Wer täglich fotografiert, entwickelt eine visuelle Handschrift.

Diese Dinge geschehen nicht durch die Jagd nach Likes. Sie geschehen durch Routine, durch Experimentieren, durch Zeit.

Deshalb sind die Lichtnotizen nicht nur eine Sammlung von Bildern – sie sind ein Werkzeug für mich, um den Blick zu schärfen. Und vielleicht auch eine Einladung für dich, das Fotografieren wieder als persönliche Erfahrung zu sehen, nicht als Performance für andere.

Lass mich wissen: Braucht Fotografie Social Media – oder ist sie ohne sogar stärker?

Liebe Grüße und „gut Licht“,

Stefan

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Stefan Franke

Fotograf & Marketer

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